Die dunkle Farbe der Tahitiperlen war ein Grund warum Tahitiperlen sehr spät bekannt wurden. Man hielt die dunkle Farbe für unecht. So unfassbar es heute erscheinen mag, aber als die ersten Tahitiperlen angeboten wurden, stiessen sie auf Ablehnung. Salvatore Assael Engagement bei der Vermarktung ist es zu verdanken, dass die schwarzen Perlen zu ihrem Ruf gelangten. Die Verwendung der Perlen bei Schmuckstücken namhafter Juweliere verschafften den Perlen dann den endgültigen Durchbruch. Einer der erfolgreichsten Produzenten der Tahitiperlen ist Robert Wan der in den siebziger Jahren in die Perlenzucht einstieg.
Die Einrichtung eines Kontrollorgans, welches das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit organisiert zeichnet den erfolgreichen Weg der Tahitiperlen. Massnahmen gegen Perlen mit niedrigen Qualitäten, Förderprogramme für Perlenfarmer und die Einführung der Klassifizierung der Perlen für den Export und viele PR Aktionen sicherten und sichern den Tahitiperlen den Ruf den sie heute geniessen.
Die Zucht von Tahitiperlen
Tahitiperlen stammen aus der Perlmuschel "Pinctada margaritifera cumingii". Die Perlnmuschel kommt hauptsächlich in dem tropischen Bereich des Pazifischen Ozeans vor. Die Perlmuschel wird auch als Schwarzlippe bezeichnet, da der Rand der Muschel dunkel anthrazitfarbig, braun oder schwarz ist. Sie wird ca.5 kg schwer und kann ca. 30cm gross werden. Der Verbreitungsraum der Schwarzlippe befindet sich in den Atollen Französisch Polynesiens. Das Hauptgebiet der Zuchtfarmen ist der Tuamotu - Archipel.
Perlenmuschel - Pinctada margaritifera
Das Bestücken der Perlmuschel erfolgt in der kühleren Jahreszeit. Die Muscheln haben ein Alter von 2 bis 3 Jahren. Die Kerne von der Grösse von 5 - 8 mm ergeben Tahitiperlen in der Grösse von 10 - 12 mm. Etwa nur 30% der bestückten Muscheln sterben nicht ab oder behalten den Kern. Je nach der finanziellen Ausstattung der Perlenfarmen werden enorme Anstrengungen und Mittel eingesetzt um die Muscheln optimal über die Wachstumszeit der Perlen von 1 bis 2 Jahren zu pflegen und zu kontrollieren. Die Perlmuscheln befinden sich während der Wachstumszeit der Tahitiperlen in einer Wassertiefe von 5 - 15 m.
Die Ernte erfolgt in der selben kühlen Jahreszeit wie die Bestückung der Muscheln vorgenommen wurde. Die Erfolgsquote nach der Erstbestückung liegt bei etwa 50 - 60%. Mit viel Erfahrungen und sehr gutem Personal ist eine zweite Bestückung möglich. Dabei sind die Kerne nunmehr von der Grösse von 10 - 11mm, die in den vorhanden Perlsack eingesetzt werden. Mit einer noch geringeren Erfolgsrate können dann Perlen in der Grösse von 13 - 18 mm geerntet werden, wobei Perlen in der Grösse von 18 mm sehr selten sind.
Die Eigenschaften und Bewertung von Tahitiperlen
Aus der Anfangszeit der Vermarktung der Tahitiperlen stammt der Begriff "schwarze Perlen". Die Tahitiperlen haben eine Körperfarbe die eher grau, silbern oder ins schwarz gehend ist, wirklich schwarze Perlen gibt es eher selten. Von der Wertigkeit werden schwarze Perlen mit grüner Überfarbe oder die peacock-farbenen Perlen am höchsten eingestuft. Aber auch Perlen mit blauer Farbe als Körper- oder Überfarbe werden hoch eingestuft. Die Farbe als Merkmal der Wertigkeit der Tahitiperlen hängt auch wesentlich vom Mark ab auf dem sie angeboten werden.
Ein viel besser einstufbares Merkmal ist die Form der Perlen. Es werden unterschieden "Rund" (höchste Wertigkeit), "Semi-Rund", "Semi-Barock", "Barock" und "Circles" (niedrigste Wertigkeit). Von Rund bis Circles werden die Perlen immer länglicher und haben als Circles deutliche Rillen die an Wachstumsringe von Bäumen erinnern.
Ein weiteres Merkmal ist die Oberfläche und das Lüster. Beide Faktoren sind auch die Kriterien des offiziellen Bewertungssystems, welches die Perlen vom Typ A (höchste Stufe) bis D einteilt. Perlen der Kategorie A haben eine makellose Oberfläche oder nur wenige Wachstumsmerkmale, einsehr gutes oder gute Lüster (Glanz der Perlen).
Die Grösse der Tahitiperlen ist ein wesentlicher Faktor. Die Grössen der Tahitiperlen sind im Bereich von 8 mm bis 20 mm. Die Wahrscheinlichkeit Perlen grosser Grössen zu erhalten nimmt proportional ab. Wirklich grosse Perlen oder gar eine ganze Perlenkette mit grossen Tahitiperlen zu erhalten hat demzufolge auch seinen ganz besonderen Preis. Die durchschnittlichen Grössen von Tahitiperlen bewegen sich im Bereich von 9 - 11 mm die mit guter und sehr guten Qualitäten als Kette auch schon einen ordentlichen Preis haben.
Tahitiperle ca. 11 mm der höchsten Qualität mit grauer Körperfarbe und grüner Überfarbe
zwei Tahitiperlen mit makelloser Oberfläche und sehr gutem Lüster
Das A-D System (Tahitianisches System)
Dieses System teilt Perlen auf einer Skala von A bis D ein, wobei A der besten Qualität entspricht. Diese Methode aus Französisch Polynesien (basierend auf dem dortigen von der Regierung festgelegten Standard) wird genutzt, um Tahiti Perlen zu bewerten. Deshalb wird es auch häufig "Tahitianisches System" genannt.
A - Perlen höchster Qualität, mit einem hervorragenden Lüster, mit nur winzigen Fehlern auf weniger als 10% ihrer Oberfläche.
B - Perlen mit starkem oder mittlerem Lüster. Die Oberfläche darf kleine, sichtbare Fehler aufweisen, aber nicht auf mehr als 30% ihrer Fläche.
C - Mittlerer Lüster mit Wachstumsmerkmalen auf maximal 60% der Oberfläche
D - Die Perle kann mehrere kleine Fehler aufweisen, allerdings keine deutlich sichtbaren, auf mehr als 60% ihrer Oberfläche. Oder auch eine Kombination aus kleinen und deutlich sichtbaren Fehlern auf weniger als 60% ihrer Oberfläche. Lüster ist bei dieser Perlenkategorie nicht relevant. Selbst eine Perle mit ganz besonders prachtvollem Lüster wird in der D-Qualität eingeordnet, wenn ihre Oberfläche in diesem Umfang Makel aufweist.
Perlen unterhalb der Kategorie D werden als "nicht akzeptabel" für die Verarbeitung in Schmuckstücken betrachtet.Die Ausfuhr von Perlen auch im privaten Bereich unterliegt einer strengen Kontrolle. So dürfen Tahitiperlen nur der Qualitäten A-D nach dem tahitianischen Bewertungssystems ausgeführt werden. Perlen minderer Qualität müssen vernichtet werden.